Sonntag, 11. März 2012

Ich flieg davon.

Seit Freitag hab ich nichts mehr von ihm gehört. Er interessiert sich scheinbar nicht für mich. Aber egal, heute ist mir alles egal. 
Zu acht sitzen wir um das Lagerfeuer am See. Eigentlich ist es ja illegal aber wer achtet da schon drauf? Genau so wie die Kassiererin die mir vorhin eine Flasche Wodka verkauft hat. Ich sitze M. genau gegenüber. Er schaut mich die ganze Zeit an aber da muss ja noch J. auf seinem Schoß sitzen und ihn die ganze Zeit voll labern. Es nervt mich, dass er ihr erlaubt hat, sich auf seinen Schoß zu setzen. Schon wieder ist diese komische Eifersucht da. "Hey Alice" schreit J. zu mir rüber "Wie läufts eigentlich mit deinem Freund?" Ich sehe die Gehässigkeit in ihren Augen. "Nicht gut. Beziehungspause!" sage ich schnell. "Echt? Du arme. Das tut mir jetzt wirklich leid!" Ich könnte sie umbringen. 
M. schaut mich dagegen fassungslos an. Klar, hab's ihm ja auch noch nicht erzählt. J. redet über irgendwas weiter aber ich stehe auf und gehe von der Gruppe weg in den Wald. 

"Geht es dir gut?" Ich zucke zusammen und drehe mich um. M steht direkt vor mir. Ich hab ihn gar nicht her kommen hören. "Du warst ja fast 20 Minuten weg und ich dachte, ich sehe mal nach dir." er lässt sich neben mich auf den Baumstamm fallen. Am liebsten würde ich mich jetzt bei ihm ausheulen... darüber dass alles nicht so ist wie ich es will und wie unzufrieden ich bin. Doch er dreht sich mit leuchtenden Augen um während er in seiner Jackentasche rumkramt. "Ich hab was für uns" sagt er und zieht ein kleines Tütchen mit zwei weißen Pillen hervor. Ich starre ihn fassungslos an. Was soll das jetzt? Eigentlich ist er ja der Brave! 

Es dauert ein bisschen, bis die Wirkung einsetzt. Ich merke es daran, dass die Flamme des Feuerzeuges, dass M immer wieder an und aus macht, sich verzerrt. Wir haben bis jetzt die ganze Zeit geredet.. über meinem (Ex?)Freund und Pillen und so weiter. Aber jetzt ist es ruhig zwischen uns. Kein unangenehmes schweigen, einfach nur stille. 
"Ich glaube ich spühre was!" sage ich schnell. "Ja, ich auch. Fühlt sich irgendwie leicht an." Er grinst über beide Ohren. "Ich will dich wieder küssen" sagt er auf einmal. Scheinbar ist die Wirkung bei ihm weiter als bei mir. Aber ich lasse mich von ihm auf den Boden ziehen. 
Irgendwie berührt es mich nicht. Wie wir so eng aneinander gepresst auf dem Waldboden liegen und uns Küssen. Aber irgendwie hat es auch etwas beruhigendes. Er ist alleine für mich da. Und er mag mich. 
Mein Hirn fühlt sich an  wie Wakelpudding. Einerseits ist alles verschwommen und verzerrt, aber andererseits sehe ich glasklar. Sein Gesicht, der Mond am Himmel. Ich weiß nicht, wie lange wir so daliegen. Irgendwann fängt er an, mir die Jacke aus zu ziehen. Ich lasse es zu. Auch dass er mir die Hose auf macht. 
"HEY, was macht ihr denn da!!" E's schrei lässt uns aufschrecken. Sie starrt uns an, fängt dann aber an zu lachen. "Okay, von mir erfährt niemand was, aber wenn ich jetzt noch länger wegbleibt, fällt das auf" Sie kichert nochmal und geht dann wieder weg. Ich weiß nicht wohin. 

"War es falsch, dass ich dich im Wald geküsst hab?" Ich liege neben ihm in seinem Bett. "Nein. Es war irgendwie perfekt" Er streichelt mir langsam über den Rücken. Es fühlt sich gut an, eben perfekt. 
Er richtet sich auf und beugt sich über mich. Seine Nase streift meine und dann küsst er mich wieder. Fährt mir mit den Fingern über den Hals, den Oberkörper, die Beine. "Ich bin betrunken" sage ich schnell, als wäre es eine Entschuldigung für irgendwas. "Ich auch." er lacht. "Das ist ein Fehler" Ich spüre, wie ich zittere. Ich will weiter machen, aber etwas hält mich ab. "Das kannst du erst sagen, wenn du ihn begangen hast!" 

.... I want to fall asleep in your arms. Never let me go. Never let this end. 





1 Kommentar:

  1. blogaward! :D
    musst 10 dinge über dich schreiben,und mich verlinken und den dann weitergeben :D

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