#14

Hallo alter Freund, alte Seele, altes Herz. 
Ich denke an dich, an deine Persönlichkeit, 
an das Wesen, das in dir schlummert. 
Ich denke an die Zuneigung, an die Liebe, 
an das Gefühl mit dir zu sein. 


Diese Seelenverwandschaft die uns verband. 
Einfach so, ich kannte dich kaum. 
Du tauchtest einfach auf und stelltest mein Leben auf den Kopf. 
Oder rüchtest mein Kopf wieder ins Leben?
Und verschwandst so schnell. 
Doch jetzt bist du wieder da. 


Das kleine Wesen in dir ist aufgewacht. 
Hungert und wartet auf Beute. 
Bin ich dein Ziel? 


Meine Seele ist zerstört doch nicht wegen dir. 
So viele kamen, traten auf sie und gingen. 
Ich habe vor dir Angst. 
Habe Angst, dass du das selbe tun wirst. 
Wirst du?


Verzeihe mir, dass ich ging. 
Zu groß war die Angst. 
Bitte lass mich nicht gehe. 
Lass mich dich wieder sehen.

Aus meiner Geschichte wird glaube ich nichts mehr. Hab schon wieder 'ne neue Idee für eine andere Geschichte.

#13

Als ich aufwache erschrecke ich. 'Schule Verpasst' ist mein erster Gedanke, doch dann fällt mir ein, dass ich jetzt ja gar keine Schule mehr habe. Eigentlich könnte ich jetzt jeden Abend Party machen oder einfach mal bis zum Ende der Sommerferien verschwinden. Zum Beispiel nach Amerika, mich an einen reichen Promi ranschmeißen und aus versehen ins Showbiz kommen und zwei Wochen später in die Drogenszene von Hollywood abrutschen. Das wär doch was!? 

Die letzten Tage waren so sinnlos. Ich habe viel geheult und immer wenn ich heule, rege ich mich auf. Und immer wenn ich mich aufrege, gebe ich mir selbst die Schuld. Und immer wenn ich  mir selbst die Schuld gebe, hasse ich mich selbst. Und immer wenn ich mich selbst hasse, verletze ich mich. Versteht ihr worauf ich hinaus will? 

Kann es einfach nicht mehr ertragen als Schlampe da zu stehen. Zum Glück bin ich nach den Sommerferien auf einer anderen Schule. Mal schauen wie es da so wird. Irgendwie habe ich auch Angst davor. Ich weiß noch gar nicht, ob es wirklich das ist, was ich will. Naja, werde ich dann ja sehen. 

#12

Freitag Abend

Happy Birthday to me! Hatte mir nichts großes für meinen Geburtstag vorgenommen. Hab mit 2 Freundinnen ausgemacht in den Club zu gehen und ein paar anderen Leuten bescheid gesagt, das war's eigentlich. Der Club war rand voll und ich wurde als Geburtstagskind ausgerufen und bekam mindestens 6 Drinks spendiert. Mit dem ein oder anderen Typ tanzte ich sogar, aber ich ließ niemand an mich ran... so weit kann ich noch nicht gehen. 

Samstag 2:45

Langsam werde ich müde und überlege Heim zu gehen. Der Abend war richtig schön und wie heißt es immer?! Wenn es am schönsten wird, soll man aufhören! Leider war ich nicht schnell genug und sah, wie mein Ex-Freund den Club betrat. Er sah mich als erstes und stürmte wie eine wilde Furie auf mich zu. 

Die Beleidigungen prallten an mir ab, ich war viel zu starr dafür. Konnte weder Arme noch Beine bewegen und schon gar nicht reagieren. Er sprach etwas davon, dass ich ihn betrogen hätte und dass ich ihm sein Leben versaut hätte. Ich hätte ihm gerne die frischen Narben gezeigt, aber selbst dafür war ich zu unfähig. 

Samstag 4:00

Nachdem mein Ex aus dem Club verschwand, betrank ich mich hemmungslos. Eine meiner Freundinnen bekam mich nur mit mühe von der Flasche. Sie war es auch die mich nach Hause schleppte und erst mal unter die Dusche stellte. Na toll, jetzt bin ich ihr für immer etwas schuldig. 

Samstag Mittag

Ich sitze im Auto meiner Mutter auf dem Weg in die Berge. Sie redet darüber wie toll sie es findet, dass ich sie auf ihr Klassentreffen begleite. Irgendwann sage ich meiner Mutter das ich Musik über meine Kopfhörer hören möchte und tue so, als würde ich schlafen. Mein Kopf dröhnt wie verrückt aber ich kann nicht aufhören zu denken. Wieso kann er mich nicht einfach in ruhe lassen? 

Sonntag Abend

Endlich liege ich in meinem Bett. Am liebsten würde ich alles vergessen, aber es geht nicht. Immer wieder tauchen die Bilder auch... nicht nur die schlechten. Ich fange langsam an, ihn zu vermissen und gleichzeitig zu hassen. Naja, eher zu hassen. Blöder Arsch. 

#11

Und jetzt alles hinschmeißen... ganz im Ernst, ich hab keine Lust mehr. Heute stand "er" vor meiner Tür und wollte mich zurück. Hat einen Mega aufstand gemacht und irgendwann ist mein Vater zu ihm raus und hat gedroht die Bullen zu rufen. 

Wieso passiert immer nur mir so 'ne scheiße? Ich hab auch gar keine Lust mehr irgendwie raus zu gehen und mich mit Freunden zu treffen. Die machen sich zwar Sorgen (was ich auch total süß finde) aber trotzdem hilft es nicht. 

Und morgen geht's mit dieser komischen Jugendgruppe aus dem Landkreis auf ne Fortbildung... bis Sonntag. Mit 20 anderen Jugendlichen die ich nicht mal kenne und meiner besten Freundin. Zum Glück ist die dabei, sonst würde ich das Wochenende wahrscheinlich nicht überleben. Vor allem weil Rauch- und Alkoholverbot ist. 

Mit dem "junge aus meiner Vergangenheit" hab ich übrigens auch abgeschlossen. Hab mit ihm heute Mittag sehr lange telefoniert und ihm gesagt, dass ich im Moment nur Abstand brauche. Zum Glück hat er's verstanden. 

#10

Tut mir wirklich leid, dass ich in letzter Zeit so wenig schreibe. Es dauert wahrscheinlich noch länger, bis ich die Bilder von der Abschlussfahrt in Hamburg hochladen werde... Aber ich versuche es in der nächsten Woche hin zu bekommen. Am langen Wochenende welches mir bevor steht, bin ich nämlich schon wieder nicht da. Also schon mal für jetzt und im voraus: sorry.

Mein Ex-Bester Freund/Freund/Lieblingsmensch/wie auch immer ist am Sonntag von Spanien zurück gekommen. Er hat mir einen ewig langen Brief in den Briefkasten geworfen aber ich habe ihn bis jetzt noch nicht angerührt. Vielleicht lese ich ihn mir heute Nacht durch, bekomme in letzter Zeit eh kein Auge mehr zu. Vor allem wo jetzt wieder der ganze Selbsthass angefangen hat. Ich ertrage es einfach nicht mehr. Will dass es aufhört.

Vor ein paar Tagen hat mich dann wieder ein Junge aus der Vergangenheit angeschrieben. Er war total lieb (damals und heute noch) aber ich konnte seine Worte einfach nicht wahr nehmen. Habe ihn einfach so abblitzen lassen obwohl er nicht mal irgendwas bestimmtes von mir wollte. Vielleicht bin ich einfach nicht der Typ für eine Beziehung die funktioniert. Aber dafür hasse ich mich am meisten. Ich will endlich wieder jemanden, an den ich mich kuscheln kann, der mir vertraut und dem ich auch vertrauen kann. Der meine Narben küsst und sie nicht vergrößert. Ist das denn zu viel verlangt?

#9

Morgen geht's ab nach Hamburg auf Abschlussfahrt. Kann bis Samstag also nicht Bloggen. Aber das gute: Danach gibt's wieder selbst gemachte Bilder ;)
Verändert hat sich in meinem Leben nicht wirklich viel, deshalb gibt es jetzt auch nur einen kleinen Post... ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht übel. Also dann bis Samstag.... xoxo, Alice.

#8

Immer wieder huscht mein Blick zu der Nagelschere, die ich vor mich auf den Boden gelegt habe. Ich nehme sie in die Hand, drehe sie zwischen den Finger hin und her, fahre über die glänzende Klinge. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, was ich da tue. Morgen steht die letzte Prüfung an und in der Zeit davor hab ich so viel Zeug gefressen wie sonst noch nie. Der Stress gewinnt die überhand, hallo Burnout. 

Und dann war ich heute mittag auf der Seite von dieser einen Bloggerin. Sie ist so schön und nimmt immer so viel ab und postet immer so Suizid-Zeugs. Natürlich soll dass jetzt keine Beleidigung an all die Bloggerinnen und Blogger sein, die auch sowas posten, aber in diesem Moment stürze alles in mir ein. 

All dass, was im letzten halben Jahr passiert ist. All die unnötigen Narben die auf einmal da waren. All die vielen Besuche bei meinem bescheuerten Therapeut. Die Gewichtsschwankungen. Die Selbstverletzung... 

Heute kam die erste Postkarte von ihm an. Er schreibt neben dem üblichen scheiß auch viel Glück für die Prüfung. Er sagt, dass ich danach mal ordentlich feiern soll und dass werde ich auch tun. Bin ausnahmsweise mal einverstanden mit dem, was er sagt. Das einzige, mit dem ich zufrieden bin. 

Er soll aufhören so mit mir zu reden, als ob wir immer noch befreundet wären. Wir sind nicht befreundet... nicht mehr. Er ist selber schuld. Er ist schuld an den vielen Tränen und Narben. Er ist an allem schuld. Ich hasse ihn.