Dienstag, 3. April 2012

Mein Alaska

hundert meteoriten schwirren um mich. kann nicht klar denken. mama macht sich sorgen um mich. mir scheiß egal. mit letzter kraft ins bett gefallen und bis mittags geschlafen. sms von meinem "besten" bekommen. er fragt ob alles okay ist. er hat gehört, ich hätte einen krassen absturz gehabt. was hat er denn noch so alles über mich gehört? ich schlafe bis zum nächsten mittag durch. fühle mich krank und ausgebrannt. dann die wunderbare nachricht: dein patenkind ist auf der welt. in der zeit, in der ich zugedröhnt irgendwo gefeiert habe, hat die frau meines cousins entbunden. 
springe schnell unter die dusche. wasche die überreste der letzten tage aus meinen haaren und ziehe mir was frisches an. ungeschminkt renne ich zur bahn. zum glück ist es ein eilzug, dann bin ich in einer halben stunde beim krankenhaus. eine hochnäsige krankenschwester will mich nicht in das zimmer lassen bis mein cousin behauptet, ich sei seine kleine schwester. er ist ja auch so etwas wie ein großer bruder für mich. 
der junge wiegt sehr wenig, ist dafür aber sehr groß. sein gesicht ist rot und noch leicht angeschwollen. aber so alles in allem sieht er wunderschön aus. und vor allem gesund. ich bleibe nur ein paar minuten, sage ich hätte noch einen wichtigen termin. 
als ich raus gehe fällt mir auf, wie viele läute weinen. sie sitzen im wartezimmer oder stehen in der lobby und weinen. wahrscheinlich ist jemand gestorben oder hat eine schlimme krankheit. wie kann so etwas unschuldiges wie ein kleines kind neben all dem tod und leiden sein? 
wieder eine sms von dem "besten". er macht sich sorgen. fragt, ob ich nicht mit ihm reden möchte. ich verabrede mich mit ihm für heute abend. sage, er solle gegen 8 zu mir kommen. 
Vielleicht sollte ich heute Abend lieber nicht feiern gehen. 




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